Der demographische Wandel bringt vielfältige Veränderungen mit sich. Eine davon ist die stark zunehmende Zahl sogenannter Fragilitätsfrakturen, die durch Osteoporose und eine im Alter vermehrte Sturzneigung begünstigt werden. Die Behandlung der betroffenen Patientinnen und Patienten ist in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung: Einerseits gilt es, diese Brüche bei reduzierter Tragfähigkeit des Knochens schonend und gleichzeitig belastungsstabil zu versorgen. Andererseits müssen die oft zahlreichen Einschränkungen, Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahmen berücksichtigt werden, die nicht selten erst zum Sturz geführt haben.
Eine optimale Berücksichtigung all dieser Probleme kann nur gelingen, wenn alle Behandlungsbeteiligten nach altersangepassten Ablauf- und Kommunikationsstandards zusammenarbeiten und entsprechend weitergebildet sind. Dies betrifft Unfallchirurgen, Altersmediziner (Geriater), Pflege, Therapeuten, Gerontopsychologen, Sozialdienst und auch weitere Berufsgruppen. „Im AltersTraumaZentrum an der Erler-Klinik haben wir die notwendigen spezialisierten Mitarbeiter zu einem Team zusammengefügt, welches sich eng abstimmt und unsere Alterstraumapatienten von Beginn an gemeinsam und abgestimmt behandelt.“ erklärt Prof. Dr. Roland Biber, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Ärztlicher Direktor.
Unter der Leitung des Geriaters Dr. med. Thomas Klenk wird diese komplexe Teamarbeit koordiniert, um so den Behandlungserfolg individuell abgestimmt für unsere Patientinnen und Patienten zu erarbeiten. Basis ist eine ganzheitliche Sicht auf die Patientinnen und Patienten: „Die Geriatrie ergänzt die unfallchirurgische Expertise um die komplexen altersmedizinischen Zusammenhänge, die von postoperativen Verwirrtheitszuständen, Mangelernährung, Mehrfacherkrankungen und bis hin zu Medikamentenwechselwirkungen reichen.“
Eine tragende Rolle in der Alterstraumatologie spielt dabei die aktivierend-therapeutische Pflege rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche. „Die am Ende des Aufenthaltes erreichten Verbesserungen bei Selbstständigkeit und Mobilität unserer Patientinnen und Patienten bestätigen den Nutzen dieser wertvollen Arbeit und bringen Zufriedenheit und Freude - nicht nur unseren Patienten, sondern auch allen Teammitgliedern“, bestätigt Susanne Zink, Stationsleitung der Ebene 6 mit Alterstraumatologie.
Am 08.02.2023 wurde das AltersTraumaZentrum der DR. ERLER KLINIKEN von externen Gutachtern auf Herz und Nieren geprüft, wobei alle Qualitätsstandards, aber auch die Behandlungsergebnisse der Vergangenheit evaluiert wurden. Hierbei wurden keine Abweichungen von den strengen Vorgaben festgestellt, so dass das AltersTraumaZentrum nun nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU®) zertifiziert ist.